Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) by Scheunemann Frauke

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) by Scheunemann Frauke

Autor:Scheunemann, Frauke [Scheunemann, Frauke]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783732001255
veröffentlicht: 2014-03-24T16:00:00+00:00


»Hi, Kira!«, begrüßt uns Tom wenig später in der Eisdiele. »Das ist ja toll, dass wir uns jetzt doch hier treffen können. Pauli ist auch gleich da. Ich besorg schon mal Spaghettieis für alle und für Winston einmal Geschmacksrichtung Hering, oder?«

Kira schüttelt den Kopf. »Nee, bleib mal hier. Ich muss dir unbedingt den Brief zeigen, die Lage ist verdammt ernst!«

»So ernst, dass nicht mal Zeit für ein Spaghettieis ist?« Tom grinst. Mir scheint, er glaubt nicht recht an die Entführung. Oder ist er am Ende gar froh, dass jemand Emilia entführt hat? Immerhin gehört sie zu Leonies Ziegenclub. So richtig vermissen würde er sie vermutlich nicht. Ich kann ihn verstehen! Und die Idee mit dem Heringeis für mich ist natürlich Weltklasse!

»Jetzt hör mal auf mit den Witzen und deinem blöden Spaghettieis! Ich glaube, Emilia ist wirklich entführt worden, und auch wenn sie eine doofe Kuh ist, muss man ihr doch trotzdem helfen, oder? Schon allein, weil es wichtig ist, das Richtige zu tun.«

Das Richtige tun? Hey, das habe ich doch schon mal gehört! Odette hat es gesagt, als ich Karamell erst nicht helfen wollte. Offenbar sind sich Kira und Odette in gewisser Weise sehr ähnlich – kein Wunder, dass ich beide so gern mag.

Kira zieht den Erpresserbrief aus ihrer Tasche, legt ihn auf den kleinen Tisch zwischen sich und Tom und streicht ihn glatt. »Hier. Den hat Winston aus Emilias Haus rausgeschmuggelt.«

Tom liest kurz, dann pfeift er. »Mannomann! Ist ja echt krass! Klar, ich mag Emilia nicht, aber das ist natürlich trotzdem schlimm! Jetzt will ich auch kein Spaghettieis mehr.«

»Was ist schlimm?« Pauli ist angekommen und setzt sich zu Kira und Tom.

Tom deutet auf den Brief. »Lies selbst!«

Pauli nimmt den Zettel und überfliegt ihn. »Alter Verwalter! Ist der Brief echt?«

Kira nickt. »Ich glaube schon. Winston hat ihn aus der Villa mitgebracht. Natürlich weiß ich nicht genau, wo er ihn da gefunden hat. Aber findet ihr nicht auch, dass das alles erklären würde? Emilias plötzliches Fehlen bei der Probe? Das seltsame Verhalten ihrer Mutter?«

»Hm«, Pauli legt den Kopf schief, »du hast recht: Das würde so einiges erklären. Aber: Was haben wir damit zu tun? Wenn ein Kind entführt wird, kümmert sich doch die Polizei darum. Das sind Profis, lass die mal machen!«

»Hast du das denn nicht gelesen?« Kira nimmt Pauli den Zettel aus der Hand und wedelt aufgeregt damit hin und her. »Hier steht doch: Keine Polizei! Sonst kommt Emilia nie wieder!«

»Ach, Quatsch.« Pauli lacht. »Das schreiben die doch immer. Das ist gewissermaßen ein Standard-Erpresserbrief. Mach dir keine Sorgen um Emilia. Es ist bestimmt so, wie wir schon mal gesagt haben: Unkraut vergeht nicht. Den Rest macht die Polizei.«

Tom räuspert sich. »Also, ich weiß nicht. Ich finde: Keine Polizei. Das war meine Bedingung – aber Ihr habt Euch nicht daran gehalten. Ich habe die Bullen gesehen. Schluss damit!, klingt überhaupt nicht nach einem Erpresser-Standardbrief. Sondern so, als hätte die Polizei schon nach Emilia gesucht und der Erpresser hätte es gemerkt.«

»Das sind doch bloß Vermutungen. Genauso wie der ganze Zettel. Ist ja schön, dass Winston den angeschleppt hat.



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